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Die Gedenkstätte

Das Denkmal in der Bernauer Strasse

Die Gedenkstätte Berliner Mauer erstreckt sich beidseits der Bernauer Straße. Auf dem ursprünglich in Ost-Berlin gelegenen Grenzstreifen ist die Außenausstellung zur Geschichte der Berliner Mauer zu sehen, exemplarisch dargestellt am Beispiel der Bernauer Straße. Dazu gehören das Denkmal zur Erinnerung an die geteilte Stadt und die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft sowie das Fenster des Gedenkens. Ebenso befinden sich auf diesem Areal die Kapelle der Versöhnung und die freigelegten Fundamente eines ehemaligen Wohnhauses, dessen Fassade bis Anfang der 1980er Jahre die Grenzmauer bildete.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite, die zum Westteil der Stadt gehörte, stehen das Besucherzentrum und das Dokumentationszentrum mit einem Aussichtsturm und einer Dauerausstellung zur Geschichte der Teilung Berlins.

Im S-Bahnhof Nordbahnhof wird die Ausstellung "Grenz- und Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin" gezeigt. Sie dokumentiert die Auswirkungen des Mauerbaus auf das Verkehrsnetz der Stadt.

  • Fenster des Gedenkens
  • Das Dokumentationszentrum

    Stiftung Berliner Mauer, Foto: Gesa Simons

  • Kapelle der Versöhnung

    Stiftung Berliner Mauer, Foto: Gesa Simons

Entstehungsgeschichte

Die Gedenkstätte Berliner Mauer hat ihren Platz an der Bernauer Straße, da sie durch zahlreiche Ereignisse schon zu Mauerzeiten einen hohen Bekanntheitsgrad hatte und hier noch ein langer Abschnitt der Grenzmauer sowie viele Reste der Grenzanlagen erhalten geblieben sind. Letzteres ist zivilgesellschaftlichem Engagement und einem Beschluss des Ost-Berliner Magistrats am 2. Oktober 1990, am Tag vor der Wiedervereinigung, zu verdanken. Er stellte den über den Sophien-Friedhof verlaufenden Grenzabschnitt unter Denkmalschutz.

Der historische Grenzstreifen 1986 in der Bernauer Strasse

Grenzstreifen an der Bernauer Straße 1986 © Stiftung Berliner Mauer

Der historische Grenzstreifen 1986 in der Bernauer Strasse

Grenzstreifen an der Bernauer Straße 1986 © Stiftung Berliner Mauer

Bereits im Frühjahr 1990 hatte sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die ein Konzept für den Erhalt von Teilen der Berliner Mauer in der Bernauer Straße entwarf. Ihr gehörten die Initiatoren Peter Möbius (Museum für Deutsche Geschichte), Helmut Trotnow (Deutsches Historisches Museum) und Pfarrer Manfred Fischer von der Evangelischen Versöhnungsgemeinde an. Kurz vor dem 29. Jahrestag des Mauerbaus wurde durch die Initiatoren um Manfred Fischer auf dem Gelände an der Bernauer Straße eine Hinweistafel mit folgender Inschrift aufgestellt: „Achtung! Achtung! Liebe Mauerspechte, bitte ‚klopfen‘ Sie nicht an diesem Mauerstück. …. Helfen Sie mit, gerade auch den Opfern dieser Grenze eine authentische und würdige Gedenkstätte zu bewahren.“ Manfred Fischer, der als „spiritus rector“ der Gedenkstätte gelten muss und der damals direkt an dem bezeichneten Mauerstück wohnte, hat in zahllosen Gesprächen mit den Mauerspechten unterhandelt und, zum ersten Mal im Juli 1990, Abrissversuche von Baufirmen verhindert. 1994 wurde ein Wettbewerb ausgelobt, der die Gestaltung eines Denkmals für die Opfer des Mauerbaus und in Erinnerung an die Teilung der Stadt zum Ziel hatte. Das Denkmal wurde am 13. August 1998 eingeweiht.

Zwei Männer schütteln Hände vor einem Schild

Denkmalsetzung an der Bernauer Straße durch Manfred Fischer, 1990 © ELAB, Archiv der Versöhnungsgemeinde

Im selben Jahr gründete sich auf Initiative des Berliner Senats der aus bürgerschaftlichem Engagement um Manfred Fischer hervorgegangene "Verein Berliner Mauer" als Trägerverein eines aufzubauenden Dokumentationszentrums. Es sollte das Denkmal durch Sachinformation und historisch-politische Bildungsarbeit ergänzen. Ein Jahr später, zum 10. Jahrestag des Mauerfalls am 9. November 1999 wurde das Dokumentationszentrum im Gemeindehaus der Versöhnungsgemeinde eröffnet. Im Jahr 2000 erfolgte auf dem ehemaligen Grenzstreifen die feierliche Einweihung der Kapelle der Versöhnung. Diese drei Elemente ermöglichen auf unterschiedlichen Wegen und in unterschiedlicher Form eine Annäherung an die Geschichte und die Folgen der Berliner Mauer: künstlerisch, dokumentarisch und geistig-religiös. Die Besucherinnen und Besucher können somit ihren eigenen Zugang zum historischen Ort und den Zeugnissen der Vergangenheit wählen.

Blick auf das Denkmal

Gedenkstätten-Schild im ehemaligen Grenzstreifen und Gemeindehaus der Versöhnungsgemeinde, ca. 1991© ELAB, Archiv der Versöhnungsgemeinde

Mit dem im Jahr 2006 vom Berliner Senat verabschiedeten Gesamtkonzept zur Erinnerung an die Berliner Mauer, das eine Stärkung und Vernetzung der verschiedenen Mauerorte in Berlin vorsieht, wurde die Gedenkstätte an der Bernauer Straße zum zentralen Erinnerungsort an die Teilung Berlins. In den folgenden Jahren bis 2014 wurde die Gedenkstätte entsprechend ausgebaut und erhielt 2009 auch ein Besucherzentrum in der Bernauer Straße Ecke Gartenstraße. Im Dokumentationszentrum befindet sich seit 2014 die Dauerausstellung "1961 | 1989. Die Berliner Mauer" zu den politisch-historischen Hintergründen vom Mauerbau bis zum Mauerfall und der Wiedervereinigung.

Das Fenster des Gedenkens wird in die Gedenkstätte gehoben

Aufbau des Fenster des Gedenkens an der Bernauer Straße, 2010 © Stiftung Berliner Mauer, Foto: Jürgen Hohmuth

Unsere Publikationen

Die Stiftung veröffentlicht regelmäßig eigene Publikationen und wissenschaftliche Beiträge zu Mauer und Flucht. Hier finden Sie eine Zusammenstellung aller Veröffentlichungen seit 2011.

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