Denkmalgerecht saniertes Pförtnerhaus eröffnet
East Side Gallery
Berlin, 23. Januar 2025 – Heute hat die Stiftung Berliner Mauer gemeinsam mit der Wüstenrot Stiftung das denkmalgerecht sanierte Pförtnerhaus im ehemaligen Grenzstreifen an der East Side Gallery eröffnet. Die beiden Institutionen haben das historische Gebäude, das seit 2020 unter Denkmalschutz steht, in den letzten zwei Jahren saniert. Künftig können alle Gäste und Besuchenden der East Side Gallery sich dort über den historischen Ort informieren. Außerdem werden in Zukunft alle Führungen dort ihren Startpunkt haben. Das Pförterhaus ist ab morgen um 10 Uhr und dann täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet (Mühlenstraße 73, 10243 Berlin).
Zur Eröffnung sprach neben dem Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Prof. Dr. Axel Klausmeier auch der Geschäftsführer der Wüstenrot Stiftung, Prof. Philip Kurz. Er betonte: "Was ist das schlimmste, was einem (...) authentischen Ort, einem materiellen Geschichtszeugnis wie diesem passieren kann? Das schlimmste was dem Ort passieren kann ist, dass er banalisiert und wird, dass er umgedeutet wird. Auch wenn es nur ein kleines Pförtnerhaus mit einer Wärmstube für die Volkspolizei ist." Steffen Obermann vom adb – Büro für Architektur, Denkmalpflege und Bauforschung erläuterte, wie die Doppelnutzung dieses Hauses einerseits von der Volkspolizei und andererseits Pförtnerloge, in der Sanierung erhalten wurde, um die bauliche als auch historische Einzigartigkeit zu bewahren. Anschließend berichteten Marianne Birthler und der East-Side-Gallery-Künstler Thomas Klingenstein, von ihren Erinnerungen an die Grenzsituation in der Mühlenstraße. Mit der Schlüsselübergabe wurde das sanierte Pförtnerhaus schließlich offiziell eingeweiht.
Zur Geschichte des Pförtnerhauses: Das kleine Gebäude hat eine bewegte Vergangenheit: Nach dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 lag der Speicher des Kombinats Getreidewirtschaft an der Mühlenstraße direkt im Grenzstreifen. Mit der Errichtung der sogenannten „Grenzmauer 75“ ab 1977 wäre der Zugang für die Mitarbeiter jedoch versperrt gewesen. Deshalb ließ das Kombinat ein Pförtnerhaus direkt in die Mauer integrieren. Auch DDR-Grenzsoldaten nutzten das Gebäude und durchquerten es auf ihrem Weg in den Grenzstreifen. Ein weiterer Raum diente der DDR-Volkspolizei als Aufwärmraum. Aufgrund dieser Nutzung befinden sich nun zwei Eingänge im kleinen Gebäude. Nach dem Mauerfall wurde das Pförtnerhaus ab 1990 drei Jahrzehnte lang als Souvenirladen genutzt.
Kontakt
Hannah Berger
Pressesprecherin | Leiterin der Abteilung Kommunikation und Veranstaltungen
T: +49 (0)30 213 085 162