Sammlungen & Archiv
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Die Stiftung sammelt originale Objekte und historische Artefakte zur Berliner Mauer und der Teilungsgeschichte. Die Sammlungen umfassen alle Formen von materiellem Kulturgut, vor allem Objekte, Fotografien, Dokumente und Publikationen. Im Lapidarium der Gedenkstätte werden originale Mauerreste aus ganz Berlin bewahrt. Thematische Schwerpunkte sind das DDR-Grenzregime, Flucht und Fluchthilfe, Protest und Widerstand gegen die Teilung, Umgang und Alltag mit der Mauer, die alliierten Besatzungsmächte in Berlin und die Erinnerungskultur an die geteilte Stadt. Die Bestände erweitern sich stetig vor allem durch private Schenkungen. Die Sammlungen sind Grundlage für die wissenschaftliche Forschung, die Bildungsarbeit und für Ausstellungen, Publikationen und Online-Projekte.
Übersicht
Die Sammlungen, das Forschungs- und Pressearchiv sowie die Referenzbestände der Stiftung Berliner Mauer werden fortlaufend digitalisiert und in einer Datenbank erfasst. Sie stehen allen Fachinteressierten zur Einsicht und Nutzung zur Verfügung. Aufgrund von Bestimmungen aus dem Archivrecht, dem Urheberrecht, dem Persönlichkeitsschutz oder individuellen Vereinbarungen mit Stiftern und Stifterinnen sind bestimmte Bestände ausgenommen oder nur eingeschränkt zugänglich.
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Vögel aus einer anderen Welt
Diese Vögel aus Porzellan stammen aus der Manufaktur Karl Ens im thüringischen Rudolstadt-Volkstedt. Über den Grenzübergang Friedrich-/Zimmerstraße und den alliierten Kontrollpunkt Checkpoint Charlie kamen sie 1972/73 nach und nach aus Ost-Berlin in den Westen. Maureen Schofield, Ehefrau des Kommandeurs der britischen Royal Air Force Arthur Schofield, kaufte die Vögel bei den gemeinsamen Ausflügen mit ihrem Sohn John nach Ost-Berlin.
Für den 10-Jährigen John erschien Ost-Berlin wie eine andere Welt. Die Familie Schofield lebte in West-Berlin, nahe dem Stützpunkt der Royal Air Force in Gatow. Stets von britischer Militärpolizei begleitet, besuchten Mutter und Sohn in Ost-Berlin Museen, Parks und immer wieder dasselbe Porzellan-Geschäft. Arthur Schofield konnte sie niemals begleiten. Als kommandierender Offizier in der westalliierten Abhörstation auf dem Teufelsberg er aus Sicherheitsgründen nicht nach Ost-Berlin fahren.
1973 kehrte die Familie nach Großbritannien zurück. Dort bekamen die Vögel einen Ehrenplatz im Wohnzimmer als Erinnerung an das Leben in der geteilten Stadt Berlin. Nach dem Tod seiner Eltern hat John Schofield die insgesamt 36 Porzellan-Vögel nun der Stiftung Berliner Mauer überlassen. Er ist heute Professor für Archäologie an der University of York.
Sechs der weitgereisten Vögel sind derzeit im Eingangsbereich der Dauerausstellung im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer ausgestellt.
Die Stiftung sammelt Materialien aus allen Bereichen zur Berliner Mauer, insbesondere zu den Grenzanlagen, zum alltäglichen Umgang mit der Teilung, zu Flucht und Ausreise, dem Mauerfall und der Erinnerungskultur nach 1990. Dazu gehören Fotografien, Filmmaterial, Originalobjekte, Dokumente, private Briefe und Schriften, Karten und Erinnerungsalben.
Die wichtigsten Bestände kommen als private Schenkungen zu uns und können hier dauerhaft für die Zukunft bewahrt werden. Falls Sie Materialien haben, die unserer Vermittlungsarbeit und der bleibenden Erinnerung an die Berliner Mauer dienen können, dann nehmen Sie bitte direkt und unverbindlich mit unserem Kurator Kontakt auf.