Neue Online-Ausstellung
Berlin, 12. Januar 2022 – Die neue Online-Ausstellung „Nach der Flucht. Wie wir leben wollen“ der Stiftung Berliner Mauer ist unter www.nachderflucht.de ab sofort in deutscher und englischer Sprache abrufbar. Die Ausstellung gibt Einblick in persönliche Geschichten von unterschiedlichen Menschen und Familien, die 2011/12 aus Afghanistan, dem Iran, Syrien und Tschetschenien als Geflüchtete nach Deutschland gekommen sind und zeitweise im Übergangswohnheim für Geflüchtete direkt neben der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde gelebt haben. Die Ausstellung begleitet das Ankommen dieser Menschen in Deutschland über einen Zeitraum von 10 Jahren. In Videoportraits erzählen sie von ihrer Flucht, der Ankunft in Berlin, ihren Hoffnungen und Wünschen. Sie berichten von den Herausforderungen ihres Neuanfangs. Themen wie Sprache, Wohnen, Arbeiten und Selbständigkeit stehen dabei im Fokus.
Blick auf Deutschland als Migrationsgesellschaft und die Mechanismen von Diskriminierung und Zusammenleben
Ausgehend von den persönlichen Geschichten lenkt die Online-Ausstellung den Blick auch auf die heterogene Aufnahmegesellschaft und die Mechanismen von Ein- und Ausschlüssen, Grenzen, Staatsbürgerschaft, Zugehörigkeit und Diskriminierung. Sie thematisiert Strukturen und Zusammenhänge und beinhaltet unterschiedliche interaktive Tools und Filmsequenzen, die zur eigenen Reflexion und zum Dialog über Sprache, Privilegien, Grenzen und Zugehörigkeit anregen. Sechs Comics erzählen von typischen Situationen aus dem Leben geflüchteter Menschen. Der Vertiefungsbereich „Die Welt in der wir leben“ versammelt Zahlen und Fakten zum Thema Flucht und Migration und hinterfragt dabei ihre Aussagekraft. Außerdem gibt es mit dem sogenannten „Heimat-Builder“ eine digitale Galerie zum Mitgestalten rund um das Thema „Heimat“. Interessierte können hier mit Cliparts, eigenen Fotos und Motiven ein individuelles und persönliches Heimat-Bild kreieren und in der digitalen Galerie oder unter dem Hashtag #heimatbuilder teilen.
ZWELT – ergänzender Workshop zur Online-Ausstellung
Begleitend zur Ausstellung bietet die Stiftung Berliner Mauer einen Workshop mit dem Titel „ZWELT – Wie wollen wir zusammenleben, damit die Welt für alle gerechter wird?“ an. Er regt zum Nachdenken und zum Austausch über soziale Ungleichheiten und Diskriminierungen – insbesondere gegenüber geflüchteten Menschen – an. Die Teilnehmenden können erkunden, welche Strukturen den Ungleichheiten zugrunde liegen und diskutieren, wie sie sie gern verändern würden. Dabei bietet die ZWELT Raum für (utopische) Ideen. Im (spielerischen) Nachdenken über eine bessere und gerechtere Welt soll auch ausgelotet werden, welche Handlungs- und Gestaltungsspielräume wir tatsächlich im Hier und Jetzt haben. Der Workshop richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 21 Jahren und kann ab dem 17. Januar über die Website der Stiftung gebucht werden.
Die Online-Ausstellung ist auf der Grundlage von zwei Sonderausstellungen entstanden, die 2012 und zwischen 2017 und 2019 in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde präsentiert wurden. Sie wird von der Kulturstiftung des Bundes im Rahmen von dive in. Programm für digitale Interaktionen und der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.
Kontakt
Hannah Berger | Pressesprecherin Stiftung Berliner Mauer | Tel. 030 / 213 0851 61