33. Jahrestag des Mauerfalls
Volny-Chor aus Belarus singt in der Bernauer Straße
Im Gedenken an die Friedliche Revolution und den Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 hat heute die zentrale Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße mit rund 330 Gästen stattgefunden.
Der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Prof Dr. Axel Klausmeier, sagte: „Das Erbe der Friedlichen Revolution von 1989 bedeutet für uns, Verantwortung für die Gegenwart zu übernehmen, Toleranz zu leben, die Demokratie zu verteidigen und den Traum vom vereinten Europa mit Leben zu füllen.“
Im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung stand der belarussische Volny-Chor, der bei der Veranstaltung aufgetreten ist. Axel Klausmeier betonte: „Für Diktatoren kann schon der friedliche Gesang eines freien Chores aus Belarus gefährlich sein. Die Sängerinnen und Sänger erinnern uns daran, dass die Freiheit in ihrem Land noch immer eingemauert ist, wie brutal die Freiheit in anderen Teilen Europas und ganz aktuell auch im Iran unterdrückt wird.“
Neben der Regierenden Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth, haben unter anderem der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Dennis Buchner sowie der Berliner Kultursenator und Bürgermeister von Berlin, Klaus Lederer, der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Staatsminister Carsten Schneider, die Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur, Evelyn Zupke und der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Tom Sello teilgenommen. Unter den Gästen waren auch rund 200 Jugendliche aus Deutschland, Frankreich und Norwegen sowie zahlreiche Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und Vertreterinnen und Vertreter der Opferverbände. Die Vorsitzende des Bürgerbüro e.V., Hildigund Neubert sprach an der Hinterlandmauer ebenso wie Schülerinnen und Schüler der Marker Skole und Mandalen Skole aus Norwegen und des Lycée Marcel Rudloff aus Strasbourg. Alle Gäste steckten gemeinsam Rosen in Erinnerung an die Ereignisse im Herbst 1989 in die Mauer.
Schülerinnen und Schüler der Ernst-Reuter-Schule und der Wolfgang-Amadeus-Mozart-Schule aus Berlin zeigten zudem Leinwände in Anmutung der Mauer, die sie im Rahmen eines Workshops mit den Urban Artists des YAAM zum Thema Kunstfreiheit mit Graffiti besprüht haben. Nach der Andacht entzündeten alle Gäste in Erinnerung an die Friedliche Revolution im Herbst 1989 gemeinsam Kerzen am Denkmal der Gedenkstätte.
Der Chor entstand im August 2020 als Reaktion auf die manipulierten Wahlen und die Repressionen in Belarus. Die Sängerinnen und Sänger treten mit Masken auf, um anonym zu bleiben und sich vor Verfolgung zu schützen. Die Einladung des Volny-Chors nach Deutschland erfolgte durch die Stiftung Berliner Mauer in Kooperation mit der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Sie wurde unterstützt durch die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal.
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