10. Todestag

Berlin, 6. Dezember 2023 – Anlässlich seines 10. Todestages erinnert die Stiftung Berliner Mauer an den langjährigen Pfarrer der evangelischen Versöhnungsgemeinde und Mitinitiator der Stiftung, Manfred Fischer.

Fischer war von 1975 bis 2013 Pfarrer der Gemeinde, deren Kirche während der Teilung Berlins unerreichbar war, weil sie direkt im Grenzstreifen zwischen Grenz- und Hinterlandmauer in der Bernauer Straße stand. 1985 ließ die DDR-Führung die Kirche sprengen, im Jahr 2000 wurde auf den Fundamenten der gesprengten Kirche die Kapelle der Versöhnung errichtet, die heute Teil des Gedenkstättenareals in der Bernauer Straße ist.

Der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Prof. Dr. Axel Klausmeier, sagte: „Manfred Fischers unermüdlicher Einsatz für eine lebendige Erinnerungskultur in der Bernauer Straße ist einzigartig. Land und Bund verdanken ihm unendlich viel, denn es geht auf sein persönliches Engagement und seine Kreativität zurück, dass es heute am historischen Ort eine Gedenkstätte gibt, an der Original-Reste der Mauer erklärt werden können. Manfred Fischer war es wichtig zu zeigen, dass 'Mut etwas bewegen kann' und 'Mauern auf Dauer machtlos' sind. Es ist unsere Aufgabe, seine Botschaft weiter zu tragen und sein Wirken in die Zukunft zu führen.“

Manfred Fischers Erfahrungen und Erinnerungen an die geteilte Stadt und gegen das Vergessen inspirierten ihn zum vehementen Einsatz für die Errichtung einer Gedenkstätte in der Bernauer Straße seit dem Frühjahr 1990. Auch die 2006 konzipierten Andachten für die Todesopfer an der Berliner Mauer, die regelmäßig in der Kapelle der Versöhnung stattfinden, gehen auf seine Initiative zurück. Zunächst als stellvertretender und später als Vorsitzender des Vereins Berliner Mauer war er maßgeblich am 2006 vom Senat verabschiedeten Konzept zur Errichtung einer Gedenkstätte am historischen Ort beteiligt. Für dieses Engagement wurde er 2007 mit dem Verdienstorden des Landes Berlin und 2013 mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt.