
Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gerd_Poppe.jpg), Foto: Frank Ebert, 2011. Lizenz: CC BY-SA 3.0. Das Originalbild wurde in Schwarz-Weiß umgewandelt.
Trauer um Gerd Poppe
Mit großer Betroffenheit hat die Stiftung Berliner Mauer die Nachricht vom Tod Gerd Poppes am 29. März 2025 aufgenommen.
Gerd Poppe wurde 1941 geboren und studierte Physik in der DDR. Bereits in den späten 1960er-Jahren engagierte er sich in oppositionellen Kreisen. Sein Protest gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann 1976 führte zu staatlichen Repressionen, Verhaftungen und beruflichen Einschränkungen. 1985 gründete er gemeinsam mit anderen Dissidenten die „Initiative Frieden und Menschenrechte“, eine der wichtigsten Oppositionsgruppen der DDR. Poppe war eine zentrale Figur der Bürgerrechtsbewegung und der Friedlichen Revolution 1989. Von 1990 bis 1998 war er Bundestagsabgeordneter (Bündnis 90 / Die Grünen) und von 1998 bis 2003 erster Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe.
Auch nach seinem Ausscheiden aus der Politik blieb Poppe ein entschiedener Verfechter der Menschenrechte, insbesondere als früher Kritiker der autoritären Politik Russlands und Chinas. Bis 2021 war er im Vorstand der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Er verstarb im Alter von 84 Jahren. Mit Gerd Poppe verliert Deutschland eine mutige, integre und inspirierende Persönlichkeit. Sein Engagement galt immer dem Kampf für Freiheit und gegen Diktaturen. Mit der Stiftung Berliner Mauer war er sehr freundschaftlich verbunden. Wir werden ihn nicht vergessen.