Stiftung Berliner Mauer verurteilt die Auflösung von Memorial
Die Stiftung Berliner Mauer verurteilt die Auflösung des Menschenrechtszentrums Memorial, die ein Gericht in Moskau heute angeordnet hat. Bereits gestern hatte das Oberste Gericht Russlands das Verbot der Dachorganisation Memorial International verfügt.
Prof. Dr. Axel Klausmeier, Direktor der Stiftung Berliner Mauer, sagte dazu: „Die Auflösung von Memorial International ist ein erneutes Indiz für die weitere Abkehr Russlands von demokratischen Werten und Rechtsstaatlichkeit. Es ist ein besorgniserregender Schritt, deshalb fordere ich, dass die Bundesregierung und die Europäische Union alles tun, um Memorial politisch zu unterstützen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen.“
Die NGO Memorial International setzt sich für die Rechte politischer Gefangener in Russland sowie von Minderheiten wie Migranten und Homosexuellen ein. Zudem hat sie enorme Verdienste im Bereich der historisch-politischen Aufarbeitung der sowjetischen, insbesondere der stalinistischen Verbrechen. Die Stiftung Berliner Mauer steht seit vielen Jahren im Dialog und fachlichen Austausch zur Erinnerungsarbeit und Aufarbeitung von Geschichte mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Menschenrechtszentrums.
Die Stiftung Berliner Mauer verantwortet fünf historische Gedenkorte in Berlin: Die Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße, die East Side Gallery, die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde sowie die Gedenkstätte Günter Litfin und das Parlament der Bäume gegen Krieg und Gewalt.