Anlässlich des 63. Jahrestages des Mauerbaus fand die zentrale Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße statt. Rund 100 Gäste aus Politik und Gesellschaft nahmen an der Veranstaltung teil. Besondere Aufmerksamkeit erhielten die Zeitzeugen und Zeitzeuginnen, die selbst geflohen sind oder anderen zur Flucht verholfen haben. Im Mittelpunkt standen dabei die Geschichten von Hubert Hohlbein, Ralph Kabisch und Joachim Neumann, die alle an der Planung und Durchführung von Fluchttunneln beteiligt waren, sowie die von Eveline Rudolph, welche in der Nacht vom 14. auf den 15. September 1962 durch den Tunnel 29 floh.
Bei der Andacht in der Kapelle der Versöhnung wurde die Biografie von Siegfried Noffke verlesen, der am 28. Juni 1962 beim Versuch, seine Familie durch einen Tunnel nach West-Berlin zu bringen, von einem Stasi-Mitarbeiter erschossen wurde. Arsenii Shipkov, ein russischer Geflüchteter, der nach dem russischen Überfall auf die Ukraine nach Deutschland kam, trug die Biografie vor.
Die Veranstaltung schloss mit einer Kranzniederlegung am Denkmal der Gedenkstätte. Frank Ebert, der Berliner Beauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, erinnerte in seiner Ansprache an die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft und die Bedeutung des Gedenkens für die heutige Gesellschaft.