
Screenshots der Filme © Peter Wensierski
Mit der VHS-Kamera gegen die Diktatur
Das Fernsehen der Opposition in der DDR
In den letzten Jahren der DDR machten mutige junge Menschen heimlich Videoaufnahmen von Missständen im Land: Umweltverschmutzung, Städtezerfall, Uranabbau und Massentierhaltung. Sie praktizierten Pressefreiheit unter diktatorischen Bedingungen, ließen Systemkritiker zu Wort kommen und gaben der Opposition ein Gesicht.
Es ging um freie Wahlen und deren Kontrolle, Pressezensur, Gängelung von Minderheiten, Nazis in der DDR oder um die Gründung des Neuen Forums und anderer unabhängiger Gruppen. Es war eine Art „Fernsehen der Opposition“, das über den Umweg Westfernsehen Millionen DDR-Bürger erreichen konnte. Ermöglicht durch ein Ost-West-Netzwerk über die Grenze hinweg, das erheblich mit zum Ende der DDR beitrug, etwa durch die weltweit verbreiteten Aufnahmen der Leipziger Massendemonstration vom 9. Oktober 1989.
Was hat diese Menschen angetrieben und wie war es möglich jahrelang Öffentlichkeit herzustellen? Wir konnten Sie trotz Mauer und Stasi Dinge zeigen, die nach dem Willen der DDR-Regierung niemand sehen sollte? Nun sind zahlreiche der eindrücklichen Aufnahmen zu sehen und Beteiligte sprechen über ihre Entstehung.
- Peter Wensierski, damals ARD-Fernsehredakteur und selbst Beteiligter an diesem Netzwerk, hat viele Menschen, die sich damals vor und hinter die Kameras trauten, ausfindig gemacht. Er hat sie interviewt und verschollene Aufnahmen wiederentdeckt.
- Aram Radomski gehörte 1986-1989 zum Kamerateam des Fernsehens der Opposition.
- Uwe Schwabe, Interviewpartner, realisierte Aufnahmen zum Städtezerfall in Leipzig im Sommer 1989.
Die Interviews mit den Beteiligten entstanden im Rahmen des Projekts "Fernsehen der Opposition" des Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.
In Kooperation mit der Robert-Havemann-Gesellschaft. Die Robert-Havemann-Gesellschaft wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und den Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
- Standort
- Gedenkstätte Berliner Mauer
- Sprache
- Deutsch
- Zielgruppe
- Erwachsene
- Kosten
- kostenfrei
- Treffpunkt
Besucherzentrum, Gedenkstätte Berliner Mauer, Bernauer Straße 119, 13355 Berlin
- Info
Anmeldung erbeten