
Günter Litfin, ca. 1960 © Stiftung Berliner Mauer, Schenkung Jürgen Litfin
64. Todestag Günter Litfins
Heute, am 24. August, jährt sich zum 64. Mal der Todestag von Günter Litfin, dem ersten Todesopfer durch Schüsse an der Berliner Mauer. Aus diesem Anlass fand an der Gedenkstätte Günter Litfin in der Kieler Straße ein stilles Gedenken statt, dem ein Live Speaking folgte.
Günter Litfin wurde am 19. Januar 1937 in Berlin geboren und wuchs in Ost-Berlin auf. Bis zum Mauerbau am 13. August 1961 arbeitete er jedoch als Schneider in West-Berlin und gehörte damit zu den vielen „Grenzgängern“ der geteilten Stadt. Vom politischen System der DDR nicht überzeugt und angesichts zunehmender Repressionen suchte er sich eine Wohnung in West-Berlin. Mit dem Bau der Mauer war dieser Weg versperrt, und Litfin versuchte, einen Fluchtweg zu finden. Am 24. August 1961 wollte er durch den Humboldthafen nach West-Berlin schwimmen. Nachdem Warnschüsse abgegeben worden waren, eröffneten Transportpolizisten das Feuer und trafen ihn tödlich.
Nach dem Mauerfall setzte sich sein Bruder Jürgen Litfin (1940–2018) für das Gedenken ein. 2003 erreichte er die Unterschutzstellung der ehemaligen Führungsstelle am Kieler Ufer, unweit des Humboldthafens, und eröffnete dort einen Erinnerungsort an die Berliner Mauer und das erste durch Schüsse getötete Opfer. Der von ihm gegründete Verein betreute die Gedenkstätte. Seit 2017 gehört sie zur Stiftung Berliner Mauer.