
Günter Litfin, ca. 1960 © Stiftung Berliner Mauer, Schenkung Jürgen Litfin
63. Todestag Günter Litfins am 24. August
Am 24. August jährt sich zum 63. Mal der Todestag Günter Litfins, des ersten Todesopfers durch Schüsse an der Berliner Mauer. Günter Litfin wurde am 19. Januar 1937 in Berlin geboren und wuchs in Ost-Berlin auf. Bis zum Mauerbau am 13. August 1961 arbeitete er jedoch als Schneider in West-Berlin und gehörte somit zu den vielen „Grenzgängern“ der geteilten Stadt. Vom politischen System in der DDR nicht überzeugt und um den zunehmenden Repressionen zu entgehen, nahm er sich eine Wohnung in West-Berlin. Als am 13. August 1961 die Grenzen geschlossen wurden und der Bau der Mauer begann, suchte er nach Fluchtwegen. Am 24. August 1961 versuchte er durch den Humboldthafen (nahe dem Kieler Eck) nach West-Berlin zu schwimmen. Nach Warnschüssen eröffneten Ost-Berliner Transportpolizisten das Feuer auf ihn und trafen tödlich.
Nach dem Mauerfall setzte sich Jürgen Litfin (1940-2018), Günters Bruder, für die Erinnerung an seinen Bruder ein. 2003 erreichte er die Unterschutzstellung der ehemaligen Führungsstelle am Kieler Ufer, die in unmittelbarer Nähe zum Humboldthafen liegt. Trotz umgebender Neunbebauung erhielt er sie so. Hier eröffnete er einen Erinnerungsort an die Berliner Mauer und das erste durch Schüsse zu Tode gekommene Opfer. Der von ihm gegründete Verein betreute die Gedenkstätte, bis sie 2017 in die Obhut der Stiftung Berliner Mauer kam.
Anlässlich des Todestages Günter Litfins ist die Gedenkstätte Günter Litfin auch am 24. August 2023 von 11 bis 17 Uhr geöffnet.