Augmented Reality App "Cold War Berlin"
Entdecken Sie den historischen Ort Checkpoint Charlie und die Geschichte der Panzerkonfrontation mit Ihrem Smartphone!
Die App ist kostenlos auf Deutsch und Englisch verfügbar.
Im Oktober 1961, wenige Monate nach dem Bau der Berliner Mauer, stehen sich am alliierten Checkpoint Charlie und dem DDR-Grenzübergang Friedrich-/Zimmerstraße US-amerikanische und sowjetische Panzer gegenüber. Die Augmented Reality-App „Cold War Berlin“ macht diese Geschichte dreidimensional erfahrbar: Holen Sie sich mit dem Smartphone oder Tablet ein maßstabsgetreues 3D-Modell des ehemaligen Grenzübergangs an jeden beliebigen Ort. Sehen Sie sich die Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln an und entdecken Sie historische Fotos, Filme und Radiobeiträge. Tauchen Sie ein in die Geschichte des Kalten Kriegs in Berlin!
Die Augmented Reality schafft eine innovative Lernumgebung, in der die Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln nachvollzogen und eine kritische Auseinandersetzung mit einer der Bildikonen des Kalten Kriegs ermöglicht wird. Die 3D-modellierten Szenen beruhen auf einer umfassenden Recherche historischer Quellen aus Ost und West. Wie die Ereignisse in Ost und West gedeutet bzw. dargestellt wurden, vermitteln zudem die eingebundenen historischen Fotos, Film-und Rundfunkbeiträge. Das lässt nicht nur die Rolle der Medien bei politischen Ereignissen erkennen, sondern auch die Konstruktion von Geschichtsbildern und ihren Mythen.
Im Folgenden haben wir verschiedene Arbeitsmaterialien für den Einsatz der App „Cold War Berlin“ im Unterricht zusammengestellt. Sie eignen sich insbesondere für das Fach Geschichte der Jahrgangsstufen 9 und 10. In vier Modulen können sich die Schülerinnen und Schüler die Geschichte der Panzerkonfrontation Schritt für Schritt selbständig, allein oder in Kleingruppen erarbeiten und ihre Erkenntnisse in der Klasse gemeinsam diskutieren.
Die Arbeitsblätter und das historische Quellenmaterial stehen frei zum Download zur Verfügung. Bitte beachten Sie die angegebenen Urheberrechte der Abbildungen.
Modul 1: Ursachen Panzerkonfrontation
Die Unterrichtseinheit beginnt mit dem Bildimpuls von Materialblatt 1, das eine der Bildikonen der Panzerkonfrontation zeigt. Die Klasse sammelt in einer Mindmap, was die Schülerinnen und Schüler schon zum Thema wissen.
In Arbeitspaaren schauen sie sich die Szenen „Berlin 1961“ und „22. Oktober 1961“ in der AR-App an. Sie notieren in der Tabelle auf Arbeitsblatt 1, welche der in den Szenen genannten Informationen ihnen bekannt vorkommen und was neu für sie ist. Die Ergebnisse werden in der Klasse besprochen und ergänzen die Mindmap.
Falls nötig kann die Lehrkraft die Teilung Deutschlands und den Vier-Mächte-Status Berlins anhand des Kartenmaterials auf den Materialblättern 2 und 3 erläutern.
Vertiefung: Die Arbeitspaare setzen sich mithilfe von Arbeitsblatt „Vertiefung“ mit den internationalen politischen Akteuren auseinander. Hierzu erhalten sie kurze Auszüge aus den Protokollen des Gesprächs zwischen dem US-amerikanischen Stadtkommandanten Generalmajor Watson und dem sowjetischen Stadtkommandanten Oberst Solowjew. Arbeitsteilig analysieren sie die Quellen und setzen sich dann gemeinsam mit den unterschiedlichen Sichtweisen und Einschätzungen des Ereignisses auf internationaler Ebene auseinander.
Sozialform: Plenum, Partnerarbeit
Modul 2: Panzer am Checkpoint Charlie
Die Arbeitspaare sehen sich die Augmented Reality-Szene „25. Oktober 1961“ gemeinsam an. Danach notieren sie auf dem Arbeitsblatt 2 die in der Erzählung genannten Gründe für die Auffahrt der US-amerikanischen Panzer am Checkpoint Charlie.
In Aufgabe 2 setzen sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit zwei Quellen auseinander, die als Points of Interest (PoI) am Ende der Szene in der App abrufbar sind. Die erste Quelle ist ein westdeutscher Wochenschaubericht zu den Ereignissen am Grenzübergang Friedrichstraße. Die zweite Quelle ist ein Filmbeitrag für die Wochenschau der DDR. Die Schülerinnen und Schüler analysieren und vergleichen die beiden Quellen sowohl inhaltlich als auch bezüglich ihrer Wirkung.
Tipps zur Differenzierung: Materialblatt 4 gibt als Hilfestellung mögliche Adjektive zur Beschreibung der Wirkung.
Im Anschluss bespricht die Klasse, inwiefern sich die Wochenschaubeiträge von 1961 zu heutigen Nachrichtensendungen unterscheiden und diskutiert über die Wirkung der Beiträge auf ihre Glaubwürdigkeit.
Sozialform: Plenum, Partnerarbeit
Modul 3: Konfrontation in der Friedrichstraße
Die Arbeitspaare sehen sich die Augmented Reality-Szenen „27. Oktober 1961“ und „28. Oktober 1961“ gemeinsam an. Danach rekapitulieren die Schülerinnen und Schüler auf dem Arbeitsblatt 3 den genauen Ablauf der Panzerkonfrontation. Gemeinsam werden in der Klasse die gewonnenen Erkenntnisse aus der App mit der Mindmap aus Modul 1 verglichen und gegebenenfalls ergänzt.
Im Anschluss widmen sich die Schülerinnen und Schüler dem historischen Material aus den beiden Szenen und setzen es zueinander in Bezug. Damit sollen sie ein Gespür für die Entwicklungen an diesen beiden Tagen und ein tieferes Verständnis für den öffentlichen Umgang mit der Konfrontation entwickeln. Sie analysieren am Beispiel eines Filmbeitrags vom 27. Oktober 1961 die Wirkung und das Zusammenspiel von Bild und Ton. Zu einem Filmbeitrag vom 28. Oktober 1961, der ohne Ton vorliegt, entwickeln sie selbständig einen Kommentar aus ihrer eigenen Perspektive auf die Ereignisse. Die Ergebnisse können im Anschluss präsentiert und deren Wirkung in der Klasse diskutiert werden.
Sozialform: Plenum, Partnerarbeit
Modul 4: Medienreflexion
Es bietet sich an, die Unterrichtseinheit mit einer Medienreflexion abzuschließen. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich dabei mit dem Erleben von Geschichte durch die App auseinander. Dafür schildern sie zunächst ihren Gesamteindruck und vergleichen diesen mit dem Eindruck, den ein Film hinterlassen hätte.
Im Anschluss analysieren und vergleichen die Arbeitspaare auf dem Arbeitsblatt 4 das historische Foto von Materialblatt 5 mit dem Bild der gleichen Szene aus der Augmented Reality auf Materialblatt 6. Dabei reflektieren die Schülerinnen und Schüler die unterschiedliche Wirkung der beiden Darstellungen.
Abschließend überlegen sie, ob sie es für sinnvoll halten, Geschichte in dieser medialen Form zu vermitteln.
Sozialform: Plenum, Partnerarbeit