Vor Ort

Detail des nachgebauten alliierten Kontrollhäuschens © Alamy
Die Stiftung Berliner Mauer ist vom Berliner Senat mit der Vorbereitung eines neuen Bildungs- und Erinnerungsortes am ehemaligen Checkpoint Charlie betraut. Dieser soll unmittelbar an der Kreuzung Friedrich-/Zimmerstraße entstehen und sich dem historischen Ort und dem Kalten Krieg widmen.
Vor Ort gibt es bereits heute verschiedene Erinnerungszeichen und temporäre Informationsangebote von anderen Anbietern. Die BlackBox Kalter Krieg und eine umfangreiche Galeriewand geben Einblicke in die Geschichte des historischen Ortes und seine Bezüge zur Geschichte des Kalten Kriegs. Das Asisi-Panorama zur Berliner Mauer zeigt die innerstädtischen Grenzanlagen in Kreuzberg aus West-Berliner Perspektive. Nicht zuletzt gibt es das private Mauermuseum/Haus am Checkpoint Charlie, das schon seit 1963 vor Ort ist.
Mit dem neuen „Forum Checkpoint Charlie“ soll aus den temporären Angeboten ein moderner, hochwertiger und langfristig angelegter Erinnerungsort werden. Bis es soweit ist, bietet die Stiftung Berliner Mauer Angebote zu diesem weltberühmten Mauerort: Mit einem Audiowalk können Sie den besonderen Ort und seine nähere Umgebung entdecken. Eine packende Fluchtgeschichte vom Grenzübergang in der Friedrichstraße können Sie auf der Projektwebsite „Nachricht von Micha“ nachlesen und die Fluchtroute des 13-jährigen Micha verfolgen. In unregelmäßigen Abständen bieten wir zudem Führungen und Live Speaking vor Ort an. Die Termine dafür erfahren Sie in unserem Veranstaltungskalender.
Der Checkpoint Charlie an der Friedrich-/Ecke Zimmerstraße ist der wohl bekannteste Grenzübergang zwischen West- und Ost-Berlin und ein weltberühmter Mauerort. Sein Name geht zurück auf den dortigen Kontrollpunkt der West-Alliierten, mit dem sie auf den Grenzübergang reagierten, den die DDR unmittelbar nach dem Mauerbau 1961 eingerichtet hatte. Ausschließlich Angehörige der alliierten Streitkräfte, Diplomatinnen und Diplomaten sowie ausländische Personen konnten hier die Grenze überqueren.
Heute sind die Spuren des historischen Ortes nahezu restlos getilgt. Es sind zwar noch ein Kontrollhäuschen und ein Sektorenschild zu sehen. Dabei handelt es sich jedoch um Rekonstruktionen, die das benachbarte Mauermuseum/Haus am Checkpoint Charlie um die Jahrtausendwende errichten ließ. Von dem DDR-Grenzübergang sind nach derzeitigem Kenntnisstand nur noch eine seitliche Begrenzungsmauer, Pflasterungen und Kabelschächte erhalten. Im Erdreich werden noch Fundamentreste von einem Wachturm sowie von Panzersperren vermutet.
Nur ein Gebäude des Grenzübergangs steht noch: das Haus in der Mauerstraße 93. Es wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut und diente zu Mauerzeiten als Dienstgebäude der DDR-Grenzübergangsstelle. In seine Brandwand, die zur Kreuzung zeigt, baute der DDR-Staatssicherheitsdienst Ende der 1960er Jahre ein Fenster zur Überwachung des Grenzübergangs. Dieses ist heute noch zu sehen.