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Press release, 2 February 2023

Checkpoint Charlie: Hoffnung für einen modernen Lern- und Erinnerungsort

Pressemitteilung als PDF [pdf, 126.06 KB]

Anlässlich der Vorstellung der städtebaulichen Leitlinien zur Gestaltung der beiden Grundstücke am ehemaligen Checkpoint Charlie betonte der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Prof. Dr. Axel Klausmeier: „Zunächst gilt es festzuhalten: Es ist sehr viel erreicht worden. Zwei Plätze an der Ecke Zimmer-/Friedrichstraße mit einer Gesamtfläche von rund 2.300 Quadratmetern werden nicht bebaut und dienen zukünftig vor allem auch der historisch-politischen Bildungsarbeit. Im Rahmen des Verfahrens mussten vielerlei Belange abgewogen werden. Zu Recht ist dabei den erinnerungskulturellen Belangen viel Gewicht gegeben worden. Im Ergebnis sind städtebauliche Leitlinien entstanden, die einen geeigneten Rahmen setzen, um einen attraktiven und qualitativ hochwertigen Bildungs- und Erinnerungsort zu errichten. Dies kann angesichts der aktuellen Finanzlage in Land und Bund nur schrittweise passieren. Aber die Stiftung Berliner Mauer wird die lokale, nationale und internationale Bedeutung des historischen Ortes vermitteln und Sorge für die Sicherung aller Reste der Grenzanlagen tragen. Und sich dort, wo sie verschwunden sind, für eine Sichtbarmachung einsetzen. Nicht nur auf den beiden Teilflächen, sondern auch im öffentlichen Straßenland. Der historische Ort, also die DDR-Grenzübergangsstelle und der alliierte Checkpoint Charlie, muss sichtbar und lesbar gemacht werden.“

Schon im unter dem damaligen Senator Thomas Flierl entstandenen Gedenkstättenkonzept zur Erinnerung an die Berliner Mauer aus dem Jahr 2006 findet sich für den weltbekannten Erinnerungsort in der Friedrichstraße eine klare Vision: Hier soll der Kalte Krieg als internationale Dimension der Berliner Mauer vermittelt werden. Das Gedenkstättenkonzept ist inzwischen erfolgreich umgesetzt worden, nur ein Mauerort fehlt noch: Der Ort der ehemaligen DDR-Grenzübergangsstelle und des alliierten Checkpoint Charlie in der Friedrichstraße. Auf der Grundlage der nun festgelegten Leitlinien sowie dem 2021 verabschiedeten Bebauungsplan und dem 2022 beschlossenen Rückkauf zweier Teilflächen an der Kreuzung Friedrich-/Zimmerstraße gibt es berechtigte Hoffnung, dass auch dieser Erinnerungsort bald dauerhaft gesichert und gestaltet werden kann.

Die Stiftung Berliner Mauer will am Checkpoint Charlie einen modernen Lern- und Erinnerungsort schaffen, der eine Auseinandersetzung mit dem historischen Ort und eine intensive Beschäftigung mit dem Ost-West-Konflikt ermöglicht. Dies erscheint derzeit dringlicher denn je und ist eine Fehlstelle in Berlin. Geplant ist dabei eine dauerhafte Außenausstellung in Kombination mit einem Gebäude, das eine rund 400 Quadratmeter große Ausstellungsfläche mit historischen Objekten und modernen Vermittlungsangeboten sowie Seminar- und Begegnungsräume bietet. So soll ein Raum für Dialog und Debatte geschaffen werden, an dem Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft miteinander ins Gespräch kommen können – über ihre Erfahrungen und Vorstellungen vom Kalten Krieg und dessen Nachwirkungen bis in die Gegenwart. Hier können lokale Erfahrungen mit den Erfahrungswelten der Menschen in anderen Ländern verknüpft werden, die jedes Jahr zu Hunderttausenden gezielt diesen historischen Ort mitten in Berlin besuchen.

Die Stiftung Berliner Mauer wird zur Konkretisierung der inhaltlichen Gestaltung in diesem Jahr ein kulturfachliches Dialogverfahren im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Europa durchführen. Ziel ist es, Aspekte der inhaltlichen und didaktischen Ausrichtung des zukünftigen Erinnerungsortes mit Expertinnen und Experten sowie Bürgerinnen und Bürgern, aber auch mit(internationale) Besucherinnen und Besucher zu diskutieren. Zudem setzt sich die Stiftung Berliner Mauer bereits jetzt dafür ein, am Checkpoint Charlie schnellstmöglich ein temporäres Informationsangebot einzurichten, damit es auch während der Bauphase kostenlosen Wissenstransfer geben kann.

 

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Kontakt

Hannah Berger
Pressesprecherin | Leiterin der Abteilung Kommunikation und Veranstaltungen
T: +49 (0)30 213 085 162

presse [at] stiftung-berliner-mauer.de
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