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Vision

Illustration zum Checkpoint Charlie

Die Stiftung Berliner Mauer ist seit 2016 mit der Vorbereitung eines neuen Erinnerungsortes am ehemaligen Checkpoint Charlie betraut. Dieser Erinnerungsort soll unmittelbar an der Kreuzung Friedrich-/Zimmerstraße entstehen und sich dem historischen Ort und dem Kalten Krieg als internationale Dimension der Berliner Mauer widmen. Der Checkpoint Charlie an der Friedrich-/Ecke Zimmerstraße ist der wohl bekannteste Grenzübergang zwischen West- und Ost-Berlin. Sein Name geht zurück auf den dortigen Kontrollpunkt der West-Alliierten. Sie errichteten ihn als Reaktion auf den Grenzübergang, den die DDR dort unmittelbar nach dem Mauerbau 1961 eingerichtet hatte. Ausschließlich Angehörige der alliierten Streitkräfte, Diplomatinnen und Diplomaten sowie ausländischen Personen konnten hier die Grenze überqueren.

Hier erhalten Sie Informationen zum historischen Ort und Einblicke in das laufende Projekt.

Mythos Checkpoint Charlie

Die Anziehungskraft des Checkpoint Charlie basiert auf dem Mythos, der ihn als Schauplatz des Kalten Kriegs umgibt und Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt anlockt. Die meisten von ihnen kennen die an diesem Ort entstandene Bildikone von den US-amerikanischen und sowjetischen Panzern, die sich hier im Oktober 1961 bedrohlich gegenüberstanden. Viele kommen in der Hoffnung, an diesem weltbekannten Ort auch die berühmte Berliner Mauer zu sehen. Was bedeuten diese Erwartungen für die Neugestaltung des Erinnerungsortes?

Historische Spuren sichtbar machen

Wir wollen den historischen Ort lesbar machen: Die Geschichte des alliierten Kontrollpunktes und der DDR-Grenzübergangsstelle soll mit den (noch vorhandenen und verschwundenen) Spuren veranschaulicht werden. Dabei soll der Ort nicht durch weitere Rekonstruktionen überformt und verfälscht werden. Vielmehr sollen gestalterische Elemente im Stadtraum entstehen, die das Ausmaß des DDR-Grenzübergangs von der Zimmer- bis zur Krausenstraße sichtbar machen und auf die historische Bedeutung des Ortes verweisen.

Die internationale Dimension der Mauer

Wir wollen an diesem Ort den Kalten Krieg als internationale Dimension der Berliner Mauer thematisieren. Über unterschiedliche integrative und inklusive Vermittlungsangebote soll die Geschichte des Kalten Kriegs in ihrer Vielschichtigkeit und ihrer Bedeutung für die Gegenwart und Zukunft deutlich gemacht werden. Ausgehend vom Checkpoint Charlie sollen Bezüge zu anderen Schauplätzen des Kalten Kriegs in der Welt hergestellt und die lokalen Erfahrungen mit den Erfahrungswelten der Menschen in anderen Ländern verknüpft werden. 

Raum für Dialog & Debatte

Die Stiftung Berliner Mauer will einen Ort des offenen Austausches und der Debatte entstehen lassen: Ein Ort für Menschen aus dem In- und Ausland, Touristinnen und Touristen, Berlinerinnen und Berliner, Jung und Alt, die miteinander ins Gespräch kommen – über ihre Erfahrungen und Vorstellungen vom Kalten Krieg und dessen Nachwirkungen bis in ihre Gegenwart. Städtebaulich soll der Ort wesentlich mehr Aufenthaltsqualität sowie Verweil- und Rückzugsmöglichkeiten bieten als bislang. Erst dadurch wird  eine Auseinandersetzung mit dem Ort und seiner Geschichte möglich. Ein Museumsbau mit einer innovativen, aufsehenerregenden Architektur, die möglichst viel Freifläche bewahrt und die Geschichte des Ortes aufgreift, könnte die Anziehungskraft noch stärken. 

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