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Press release, 6 February 2023

Unermüdlicher Einsatz für Erinnerung und Versöhnung

Die Stiftung Berliner Mauer erinnert an Pfarrer Manfred Fischer

Pressemitteilung als PDF [pdf, 220.21 KB]

Die Stiftung Berliner Mauer erinnert an Pfarrer Manfred Fischer († 6. Dezember 2013), dessen Geburtstag sich am 7. Februar 2023 zum 75. Mal jähren würde. Manfred Fischer war von 1977 bis 2013 Pfarrer der evangelischen Versöhnungsgemeinde, deren Kirche im ehemaligen Todesstreifen zwischen Vorder- und Hinterlandmauer auf dem heutigen Gelände der Gedenkstätte Berliner Mauer lag. Die Kirche wurde 1985 gesprengt. Nach dem Fall der Berliner Mauer gehörte Manfred Fischer zu den engagiertesten Verfechtern einer Gedenkstätte in der Bernauer Straße.

Der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Prof. Dr. Axel Klausmeier, würdigt das prägende Engagement des Theologen für Versöhnung, Erinnerung und Gedenken: „Manfred Fischer war unermüdlicher Ideengeber und Motor sowie die kreative Konstante bei der Entstehung und politischen Durchsetzung der Gedenkstätte Berliner Mauer. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass unsere Stadt und unser Land zu einem angemessenen Umgang mit der Berliner Mauer und dem Erhalt als Denkmal gefunden haben. Wir erinnern überaus dankbar an ihn und vergessen seinen unermüdlichen Einsatz nicht.“

Nicht nur für die Evangelische Versöhnungsgemeinde, sondern auch für die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße ist Pfarrer Fischers Wirken von zentraler Bedeutung: Er war es, der sich bereits seit 1990 für den Erhalt der Mauerreste an der Bernauer Straße einsetzte. Zunächst als stellvertretender und später als Vorsitzender des Vereins Berliner Mauer entwickelte er das Zusammenspiel von Gedenkstätte, Dokumentationszentrum und Kapelle der Versöhnung am historischen Ort, das mit dem im Juni 2006 vom Senat verabschiedeten Erinnerungskonzept enorm erweitert wurde. Für sein Engagement wurde er 2007 mit dem Verdienstorden des Landes Berlin und 2013 mit dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Anlässlich seines 65. Geburtstages 2013 ehrten u. a. der damalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, im Kolloquium „Erinnerungsarbeiten“ in der Gedenkstätte Berliner Mauer Manfred Fischers fortdauerndes Engagement. Seine Wegbegleiter betonten seinen unermüdlichen bürgerschaftlichen Einsatz für die Demokratie, seinen fröhlichen Charme, seinen sprühenden Intellekt und seine ebenso herzliche wie oft streitbare Hartnäckigkeit. Fischer setzte mit seinen international beachteten Ansätzen zur Erinnerung und Versöhnung Maßstäbe.

1948 in Frankfurt am Main geboren, kam Manfred Fischer nach dem Studium in Frankfurt und an der Kirchlichen Hochschule Berlin im Dezember 1975 zur Evangelischen Versöhnungsgemeinde. Im April 2013 wurde Manfred Fischer nach 36 Jahren von seinem Amt als Gemeindepfarrer der Evangelischen Versöhnungsgemeinde an der Bernauer Straße entpflichtet. In der im Jahr 2000 eingeweihten Kapelle der Versöhnung, die auf den Fundamenten der gesprengten Kirche errichtet wurde, finden bis heute regelmäßig die von Manfred Fischer 2006 initiierten Andachten im Gedenken an die Todesopfer an der Berliner Mauer statt. Manfred Fischer verstarb am 6. Dezember 2013 in Berlin.

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Kontakt

Hannah Berger
Pressesprecherin | Leiterin der Abteilung Kommunikation und Veranstaltungen
T: +49 (0)30 213 085 162

presse [at] stiftung-berliner-mauer.de
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