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Wartende Menschenmenge im Innenhof des Notaufnahmelagers Marienfelde, April 1960 © Landesarchiv Berlin

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Diskussion, Vortrag, Führung, Gedenkveranstaltung, Ausstellungseröffnung, Buchvorstellung

Mittendrin: Programmwochenende 70 Jahre Notaufnahmelager Marienfelde

Wir laden Sie herzlich ein, bei einem vielfältigen Programmwochenende den historischen Ort 70 Jahre nach Gründung des Notaufnahmelagers Marienfelde neu zu entdecken: Bei Sonderausstellungen und einer Buchpräsentation, Führungen, Workshops, Musik und Street Art erfahren Sie mehr über die bewegte Geschichte des ehemaligen Notaufnahmelagers seit 1953 und seine heutige Nutzung als Übergangswohnheim des Internationalen Bundes. Außerdem gibt es am 16. April die Gelegenheit, mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ins Gespräch zu kommen!

Das Notaufnahmelager ist seit seiner Eröffnung am 14. April 1953 ein Ort des Ankommens: Zwischen 1953 und 1990 kamen hier 1,35 Millionen Menschen aus der DDR an, später Aussiedlerinnen und Aussiedler aus Osteuropa. Seit 2010 leben Geflüchtete und Asylsuchende aus der ganzen Welt in Marienfelde.

Das Programm ist Teil des Angebots der Stiftung Berliner Mauer zum diesjährigen Themenschwerpunkt "Migrationen: Berlin".
 

Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen


Rund vier Millionen Menschen sind zwischen 1949 und 1989 aus der DDR in die Bundesrepublik geflohen oder ausgereist. Hinter dieser Zahl stehen individuelle Geschichten. In unseren drei moderierten Zeitzeugengesprächen begegnen Sie Menschen, die von ihren Erlebnissen und Erfahrungen erzählen: von ihrer Flucht, ihrer Ausreise und der Ankunft im Notaufnahmelager Marienfelde sowie den Herausforderungen des Neuanfangs. Wir laden Sie ein, nicht nur den Erzählungen zu lauschen, sondern sich mit ihren Fragen aktiv an dem Gespräch zu beteiligen.

Sonntag, 11 Uhr mit Edith Anna Haase stellte 1984 einen Ausreiseantrag, der erst im Sommer 1989 genehmigt wurde.
Sonntag, 13 Uhr mit Albrecht Roos nutzte seinen NVA-Einsatz an der Grenze im September 1961 zur Flucht.
Sonntag, 14 Uhr mit Leanthe Schmidt floh 1974 gemeinsam mit ihrem Mann über Leipzig zu ihren Eltern nach West-Berlin.

Dauer jeweils ca. 40 Minuten.
 

Buchvorstellung


Flucht und Ankommen
70 Objekte und ihre Geschichten aus dem Notaufnahmelager Marienfelde

Was erzählen eine Nähmaschine, ein Teddybär und ein Schlitten über Fluchten im geteilten Deutschland? Mehr als eine Million Menschen kamen auf ihrem Weg in den Westen durch das Notaufnahmelager und ließen viele Gegenstände zurück. Eine neue Publikation von Manfred Wichmann porträtiert die Erinnerungsstätte anhand von 70 Objekten aus sieben Jahrzehnten Flucht und Ankommen. Oft erzählen gerade unscheinbare Gegenstände vom Verlust der Heimat und von Hoffnungen für die Zukunft. Einige der Objekte werden bis Ende Mai vor Ort zu sehen sein.

Das Buch erscheint Mitte April im Ch. Links Verlag.

Sonntag, 15 Uhr
Buchvorstellung mit Einblicken in die Sammlungen
mit Dr. Manfred Wichmann, Sammlungsdirektor, Haus der Geschichte in Bonn

Anmeldung erwünscht unter anmeldung [at] stiftung-berliner-mauer.de (anmeldung[at]stiftung-berliner-mauer[dot]de)
 

Workshops


Wie kommt ein Ding ins Museum?
Archivpädagogischer Workshop für Familien und Kinder von 7 bis 12 Jahren

Dinge erinnern uns und erzählen Geschichte(n). Museen sammeln sie und stellen sie aus. Den Weg eines Objekts – von seiner ursprünglichen Funktion bis zur Ausstellungsvitrine – wollen wir gemeinsam nachvollziehen. Ein Workshop für Kinder und ihre Familien.

Sonntag, 11 und 14 Uhr
(Dauer jeweils: 30-45 Minuten)

Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt, wir bitten daher um Anmeldung unter anmeldung [at] stiftung-berliner-mauer.de (anmeldung[at]stiftung-berliner-mauer[dot]de)

Kreativ werden in der Wunschwelten-Werkstatt
Spontan-Workshop für alle

Was bedeutet es die Heimat zu verlassen und neu anzufangen? Was würde ich in meinen Koffer packen, wenn ich weggehen müsste? Welche Zukunftswelt wünsche ich mir? Die Wunschwelten-Werkstatt lädt alle ein, Geschichten von Flucht und Ankommen am historischen Ort kreativ zu erkunden. In der Werkstatt können alle vorbeikommen, wie und wann sie möchten. Gemeinsam wollen wir Namensschilder, wie sie oft an Koffern hängen, basteln und so Stück für Stück einen Wunschwelten-Baum schmücken.

Sonntag, 13 – 16 Uhr, laufend
Ohne Anmeldung
 

Führungen & Touren


Herumspaziert. Eine historische Spurensuche
Neuer Multimedia-Guide zur Erkundung des Erinnerungsortes

Die digitale Tour führt um das ehemalige Notaufnahmelager Marienfelde. An kaum einem anderen Ort in Berlin bündeln sich die vergangenen und gegenwärtigen Lebenswelten von Geflüchteten auf eine derart besondere Weise wie an diesem Gebäudekomplex. Die Tour verknüpft historische Spuren mit dem Sichtbaren vor Ort und ermöglicht einen Zugang zu den unterschiedlichen Zeitschichten des Ortes.

Sonntag, 12 – 16 Uhr
Infostation zum Multimedia-Guide

Online ab 15.4.

Here and Now!
Führungen zur neuen Paste-Up-Ausstellung

Gemeinsam mit Jugendlichen, die im Übergangswohnheim Marienfelde des IB leben, hat das Künstlerpaar Maria Vill und David Mannstein Paste-Ups gestaltet – es handelt sich um haushohe Bilder, die an die Gebäudefassaden des Notaufnahmelagers geklebt werden.
Bei der Premierenführung präsentieren Maria Vill und David Mannstein gemeinsam mit den beteiligten jungen Menschen die neu entstandenen Kunstwerke. Sie berichten vom Entstehungsprozess und ihrer Auseinandersetzung mit dem Ort, der bis heute ein Ort des Ankommens ist. Am Sonntag finden die Führungen stündlich als Tandemführungen mit den Kunstschaffenden und Guides statt.

Samstag, 15. April, 18 Uhr
Premierenführung mit den Jugendlichen und dem Künstlerpaar Maria Vill und David Mannstein

Sonntag, 16. April, 13.30 – 17.30 Uhr
stündliche Führungen (Dauer: ca. 30 Minuten)

Ohne Anmeldung.

Das Projekt ist eine Kooperation mit dem Internationalen Bund

Live Speaking

Zwischen 1949 und 1990 verließen rund vier Millionen Menschen die DDR in Richtung Bundesrepublik. 1,35 Millionen von ihnen passierten das Notaufnahmelager im Westteil Berlins, das 1953. Die Erinnerungsstätte informiert heute über Flucht und Ausreise aus der DDR im ehemaligen Haupthaus des Aufnahmelagers. Unsere Live Speaker sind vor Ort und geben fachkundig Auskunft über den historischen Ort und die Ausstellung "Flucht im geteilten Deutschland". Sprechen Sie sie einfach an!

Samstag, 15. April, 16 – 18 Uhr, laufend

Ohne Anmeldung

Impulsführungen für Groß und Klein
15-Minuten-Führungen in der Dauerausstellung

Ein Teddybär, ein Poesiealbum, eine Fotografie oder eine Vitrine voller Stempel: Was diese Gegenstände mit Fluchtgeschichten zu tun haben, verraten Ihnen unsere Guides in kurzen Impulsführungen für Groß und Klein. Die Themenrundgänge durch die Dauerausstellung geben Einblick in die Geschichte des Notaufnahmelagers Marienfelde und bieten Möglichkeiten für Fragen und Gespräche.

Sonntag, 12 – 17 Uhr, laufend
(Dauer: jeweils 15 Minuten)
Ohne Anmeldung
 

Aktionen


Jahrzehnte-Jukebox

Wie klingen 70 Jahre Marienfelde? Wir haben Bewohnerinnen und Bewohner von damals und heute gefragt, an welche Lieder der historische Ort sie erinnert. Von „Ein Schiff wird kommen“, „Das Lied vom alten Plattenschrank“ über internationale Musik wie „Heartbreak Hotel“ und „Her Yerde Kar Var“ war viel dabei. Unsere Jahrzehnte-Jukebox nimmt Sie mit auf eine Zeitreise durch die letzten 70 Jahre.

Sonntag, 11 – 18 Uhr
 

Sonderausstellungen


Here and Now!
Paste-Up-Ausstellung

Gemeinsam mit Jugendlichen, die momentan im Übergangswohnheim Marienfelde leben, hat das Künstlerpaar Maria Vill und David Mannstein Paste-Ups, großflächige Bilder, die an die Gebäudefassaden des Notaufnahmelagers geklebt wurden, gestaltet. Die Motive sprechen von den Erfahrungen, Wünschen und Hoffnungen der jungen Menschen.

Die Sonderausstellung wird bis zum 22. Oktober unter freiem Himmel auf dem Gelände des Übergangwohnheims des Internationalen Bundes zu sehen sein.

Samstag, 15. April, 18 Uhr
Premierenführung mit den Jugendlichen und dem Künstlerpaar Maria Vill und David Mannstein 
Sonntag, 16. April, 13.30 – 17.30 Uhr
stündliche Führungen (Dauer: ca. 30 Minuten)

Ohne Anmeldung
Die Ausstellung wird in Kooperation mit dem Internationalen Bund realisiert.

Flucht und Ankommen
Besondere Objekte aus dem Notaufnahmelager Marienfelde

Welche Gegenstände begleiteten Menschen auf der Flucht und welche ließen sie zurück? Das DDR-Faltboot "Kolibri", mit dem der Schiffsbauingenieur Kurt Rick im September 1963 in zwei Nächten von der Wismarer Bucht über die Ostsee in den Westen floh, eine Nähmaschine, Kinderschuhe, an denen noch Lehmspuren zu sehen sind, oder Requisiten, die ein Fluchthelferkreis für die Grenzpassage nutzte: Bis Ende Mai zeigen wir ergänzend zur Dauerausstellung 16 Objekte aus unseren Sammlungen, deren Geschichten in der Publikation "Flucht und Ankommen" erzählt werden.

Samstag und Sonntag, ganztägig
danach zu den Öffnungszeiten der Erinnerungsstätte

Zur Publikation

Ankunft in West-Berlin
Historische Fotos aus dem Notaufnahmelager Marienfelde 1953-61

Bis zum Bau der Berliner Mauer war die Flucht aus der DDR ein Massenphänomen. Für die Geflüchteten war der erste Anlaufpunkt das Bundesnotaufnahmelager in Marienfelde. Gleichzeitig war es auch Symbol für die politische Spaltung der Welt. Die 17 historischen Fotografien vermitteln Eindrücke von Politik und dem Alltag der Menschen im Notaufnahmelager Marienfelde von seiner Gründung bis zum Mauerbau.

Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober 2023 zu sehen. 

Samstag und Sonntag
10 – 18 Uhr 

danach zu den Öffnungszeiten des Besucherzentrums

Gedenkstätte Berliner Mauer
Besucherzentrum, Bernauer Straße 119, 13355 Berlin
Dienstag bis Sonntag, 10 – 18 Uhr

Standort
Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Zielgruppe
Kinder & Familien, Erwachsene, Schulen & Organisationen, Inklusion
Kosten
kostenfrei
Treffpunkt

Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Marienfelder Allee 66-80, 12277 Berlin

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